ROD 50 



Rodenstein Records   ROD 50

Retro Brüder
Retro Brüder


Ein ganz und gar nicht nostalgisches Trio, das mit Posaune, Orgel, Drums und Megaphonen bewaffnet und von DJ Mahmut veredelt Perlen der Popmusik grooven lässt und dabei sommerlich gute Laune versprüht.

www.retrobrueder.de
Down On The Corner
Believer
Gonna Fly Now
I Wont Let The Sun Go Down
Ring Of Fire
Jeans On
Flying
Iko Iko

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mehr über das Album
In einem staubigen Kleinstädtchen Louisianas, kurz vor den Toren New Orleans‘, schlendern Dr.John und Johnny Cash in ihre angestaubte Lieblingspinte um sich zu alten Jackson 5 - Vinyls ein paar gepflegte Bourbons zu genehmigen. Sie kramen tief in ihren zahlreichen Erinnerungen aus den glorreichen Zeiten handgefertigter Livemusik und kommen zur traurigen Erkenntnis: „Früher war alles besser!?“

Die drei jazzaffinen Herren der „Retro Brüder“ empfinden tiefes Mitgefühl für die leicht depressiven Protagonisten. Technisch versiert und mit eimerweise Herzblut werden auf allerhand Vintage-, Blech- und Schlaginstrumenten musikalische Schmuckstücke und diverse Hits dieser vergangenen Tage aufpoliert, ganz nach dem Motto: „Woher kenn ich denn den Song noch mal? Das war doch ....“

Wenn also die Großmutter des Bandscheibenvorfalls, die gute alte Hammond Orgel, eine Posaune, ein Sousaphon, schrullige Megaphone und ein Schlagwerk aufeinandertreffen, dann gibt es kein Halten mehr. Kein Song und kein Genre, dass nicht in der Änderungsschneiderei der drei Brüder neu angepasst werden könnte.

Unseren geplagten Stars der alten Tage würden nach dem Genuss dieser liebevoll aufgepäppelten Musikraritäten wieder kleine Tränen des Glücks über ihre tief zerfurchten Gesichter kullern, während sie wortlos lächelnd auf das Wohl der Brüder anstoßen.


mehr über die Musiker
ULI RÖSER
Bei den ersten Blockflötentönen war klar, dieses Instrument wird's nicht.
Keine Lautstärke, kein Glanz, kein Testosteron.
Auch die Beschäftigung mit diversen Tasteninstrumenten führte zu massiven Frusterlebnissen. Kleinere Anflüge von populärer Musik wurden seitens seiner Klavierlehrerin massiv boykottiert und er strich letztlich auch hier die Segel.
Die geistige Nähe zum vorderorientalischen Goldhandel lies dann auf einmal seine Affinität zu teuer glänzenden Blechinstrumenten durchblitzen. Im Grunde blieb nur der Griff zur Posaune, weil Trompete war zu Zeiten seiner Ausbildung ebenfalls als Mädcheninstrument verschrien. Sousaphon spielt er nur weil ihm die anderen Bassinstrumente zu teuer sind, außerdem ist er professioneller Passiv-Sportler und muss sich ja irgendwie fit halten.

MARTIN MEIXNER
Bruder Meixi, der in Ulm geboren und um Ulm herum aufgewachsen ist, beschäftigte sich bereits in seinem Laufstall intensiv mit großen Bauklötzen und der damit verbundenen Logistik. Nur wenig später entdeckte er sein musikalisches Talent am Glockenspiel. Doch das war nur von kurzer Dauer. Er entschied sich sehr schnell für ein großes Tasteninstrument, welches ihn auch durch seine gesamte Schulzeit rettete. Denn außer Sport und Musik interessierte ihn dort nicht wirklich viel. Deswegen nutzte er schon damals seinen ausgeklügelten Geschäftssinn und machte den Lehrern ein Angebot, seine mittlere Reife nicht durch das Schulbankdrücken, sondern durch das Orgelspielen in allen Schulgottesdiensten zu erreichen. Um sich dabei logistisch und körperlich fit zu halten, lieferte er nebenbei für ein Einrichtungshaus große Kühlschränke an diverse Haushalte aus. Dabei fand er irgendwann hinter einem Kleiderschrank eine alte Hammondorgel, die er sofort gegen das Küchengerät eintauschte. Daraufhin kündigte er der Firma, meldete sich beim Kieser Training wieder ab und zieht seitdem damit durchs Land.

MARTIN GRÜNENWALD
Schon Grünis elterlicher Hof barg allerhand Utensilien, die er umgehend zum "Krach machen" (der elterliche Begriff für Grünis frühe Schlagzeugversuche) umfunktionierte. Den Drang an die Spitze lies Grüni spätestens beim Malwettbewerb seines Heimatkaffs erkennen, als er gnadenlos mit einem Plagiat den ersten Preis absahnte. Trotz des daraus entstandenen großen Selbstbewußtseins fuhr er in der Endrunde des Vorlesewettbewerbs wegen mangelnder hochdeutscher Aussprach an die Wand. So war es entschieden. Keine Karriere in der Germanistik oder Bildenden Kunst.
Im Weiler Bodennebel wuchs er nun zur Ikone des charmant vor sich hineiernden Kartoffelkisten-Grooves heran und hat heute in der ganzen Welt eine Heerschar von Nachahmern.


Pressestimmen
soultrainonline.de
Bei der 50. Veröffentlichung auf dem Mannheimer Rodenstein Records-Label von Olaf Schönborn - der SOUL TRAIN berichtete immer wieder - bleibt kein Auge trocken: Die Retro Brüder machen keine Gefangenen und zeigen, dass das vermeintlich bierernste Thema Jazz in Deutschland auch ganz anders kann. Humor und die Erkenntnis, dass es kein spezielles Genre und Genie braucht, den eigenen Spaß am Medium Musik darzustellen machen aus den acht Cover-Versionen des "Retro Brüder"-Albums des Trios gleichen Namens einen Longplayer, der beispielhaft den Bezug von Rodenstein Records zum Jazz-Genre bebildert: es darf, bei, trotz, und gerade wegen dem eigenen, rein musikalischen Anspruch, gelacht und geschmunzelt werden.

Posaunist und Saxofonist Uli Röser, Keyboarder und Pianist Martin Meixner und Schlagzeuger Martin Grünewald alias Retro Brüder und ihr Album-Gast DJ Mahmut wandeln so unterschiedliche Zeugen der Rock-, Pop-, Jazz-, Blues-, Country- und Soul-Geschichte wie Nik Kershaws "I Won't Let The Sun Go Down on Me" über David Dundas' unzerstörbares "Jeans On" bis zu "Believer" von The Monkees oder "Gonna Fly Now", der legendären "Rocky"-Fanfare von Soundtrack-Komponist Bill Conti, um nur einige wenige zu nennen, in echte Black Music-Zitate des eigenen, ironischen Musikverständnisses um.
Da gibt es eben jenen Jazz, aber auch spritzige, immer wieder sommerlich wirkende Elemente aus Soul, Pop und sogar Reggae, das sagenhaft abwechslungsreiche "Retro Brüder"-Firmament mit spielerischer Raffinesse und gleichzeitigem Augenzwinkern aufzuarbeiten.
Dass sich Olaf Schönborn für das 50. Album-Projekt seines Labels Rodenstein Records gerade ein Album wie dieses ausgewählt hat, zeigt, dass der Humor in der vermeintlichen Ernsthaftigkeit deutschen Jazz-Verständnisses lebt und unbedingten Bestand hat - retrospektiv, aktuell, zukünftig.
Als kleines Gimmick kommt die CD in schickem Vinyl-Design; auch das eine Hommage an die "gute alte Zeit".
Der SOUL TRAIN gratuliert Olaf Schönborns Rodenstein Records gleich zwei mal herzlich: zur 50. Veröffentlichung als auch zum umwerfend charmanten, süchtig machenden und sehr leicht und locker zu hörenden "Retro Brüder"-Set des gleichnamigen Trios - Brüller!

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